Die kleine Geschichte zur Gründung der RYS ist schnell erzählt: während meines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums in den 1980er Jahren an der Ruhr-Universität Bochum habe ich Freizeiten zwischen den Vorlesungen bereits gerne am Kemnader See verbracht.
Anfang der 1990er Jahre unternahm ich dann meine ersten Schritte an Bord. Quasi als Spätberufener, da bereits 30jährig. Das Schiff dazu: eine Jeanneau Sun Odyssey 26.
Dieses hatte ein Freund und Nachbar recht spontan während der „boot“ in Düsseldorf als Erfüllung eines langjährigen Wunsches zu einer Segelyacht erworben, und – ob der Nähe zum Wohnort – auf die Maasseen im niederländischen Roermond liefern lassen.
Gemeinsam mit unseren Liebsten folgten viele Wochenenden an Bord. Meinerseits, ob damals noch fehlender Erfahrung und Kenntnissen, gleich zu Beginn mit der bisher einzigen “Patenthalse” meines Seglerlebens eingeleitet. Die Mädels vertrauten dennoch weiterhin auf künftig entspannte Segeltörns.
Lernen von den seinerzeit Besten
Dem Yacht-Virus nach nur wenigen Monaten bereits völlig erlegen, begann ich gemeinsam mit meiner späteren Frau meine seglerische Ausbildung an der Hanseatischen Yachtschule (HYS) des DHH (Deutscher Hochseesportverband HANSA) in Glücksburg.
Nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen und Prüfungen wurde ich von Ausbildungsleiter Peter Herdan und Schulleiter Wilfried „Atze“ Lehmann eingeladen, künftig in meiner knappen Freizeit ehrenamtlich Schülerinnen und Schüler an der HYS auszubilden und als „Schassi“ (Schiffsführerassistent) Seetörns zu begleiten.
Geprägt hat mich dabei bis heute die Zeit an Bord der ersten beiden 612er Baunummern von X-Yachts, der Baltic 63 „Glücksburg“ und der Gothaer III (ex „Uca“ von Klaus Murmann).
Gründung der Rheinischen Yacht Schule (RYS)
2006 gründete ich die Rheinische Yacht Schule (RYS): überzeugt vom Zuspruch ehemaliger Yachtschüler und dem Wunsch nach einem etwas anderen Ausbildungskonzept. Dieses hat sich bereits seit über 15 Jahren bewährt – und wird wann immer noch verbesserungswürdig, durch die Erfahrungen der Auszubildenden und Teilnehmenden an Bord laufend optimiert wird.
Wissen, Können plus Erfahrung
Seitdem bilde ich, gemeinsam mit meinen Mitarbeitenden, an der RYS künftige Skipper von seegehenden Yachten aus. Darunter Teilnehmende aus bisher 14 Ländern, die uns ihre Sportboot-Ausbildung anvertraut und zu 99,2% alle Prüfungen erfolgreich bestanden haben. Auch, oder vielleicht gerade darum, weil die RYS von allen Beteiligten deutlich mehr verlangt als allein das Bestehen einer Führerschein-Prüfung.
An der RYS liegt der Fokus einzig auf der wohl wichtigsten aller Prüfungen: einer auf See aus heiterem Himmel plötzlich erforderlichen “Nachprüfung” von Wissen, Können und Erfahrung. Die es, nach unserem Ausbildungsanspruch, als verantwortlicher Schiffsführer unter allen Umständen und auch allein zu bestehen gilt!